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Die Österreichische Polizei beim Schäferstündchen mit den Identitären?

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Foto: Screenshot Facebook Video (c) Robin Poppins
Foto: Screenshot Facebook Video (c) Robin Poppins

Gestern gab es eine Demonstration der Identitären in Wien. Wie bei Demonstrationen üblich, ist dann ja auch die Presse mit am Start und dokumentiert das Geschehen – eigentlich ganz einfach. Anscheinend hat das aber den Beamten der Polizei Wien so gar nicht gepasst. Das ist passiert:

Polizei spritzt den Weg für Identitäre frei. #blockit Armin Wolf

Posted by Robin Poppins on Saturday, June 11, 2016

Pfefferspray gegen Journalisten, die einfach ihre Arbeit machen? Soso. Von Pressefreiheit scheinen die Damen und Herren der Polizei Wien anscheinend nicht viel gehört zu haben. Ich meine klar – auch von linker Seite flogen Steine und da gab es Angriffe, dass das nicht geht, ist ja logisch. Gewalt ist scheiße, dabei ist mir absolut egal, von wo sie kommt. Links, rechts, Polizei, Wurst. Dennoch geht es mir hier um die im Video gezeigte Szene, in der die Beamten einfach so – vielleicht aus Überforderung, was dennoch keine Entschuldigung ist – Journos mit Pfefferspray bespritzen.

 

Die dortige Pressestelle reagiert in einem Statement so darauf:

Dort kamen Teilnehmer der Gegendemonstration nahe an den Demonstrationszug der Identitären heran. Dieser wurde mit Gegenständen unterschiedlichster Art (Steinen, Flaschen, Eisenstangen und anderen Gegenständen) beworfen. Dieser gewalttätige Aktionismus wurde von den eingesetzten Beamten unverzüglich beendet. Dabei wurden auch die Beamten selbst von Teilnehmern der Gegendemonstrationen mehrfach tätlich attackiert. Die Polizisten mussten mehrere Male von ihren Pfeffersprays Gebrauch machen um sich gegen diese Übergriffe zu verteidigen.

Also in dem Video sehe ich nur Journalistinnen und Journalisten, die ihre Arbeit machen und dafür mit Pfefferspray besprüht werden. Sie haben gefilmt und Fotos gemacht, mehr nicht. Aha aha.

 

So, nun war es das aber noch nicht mit den Identitären Hanseln. Denn: Nachts ging der Spaß noch weiter:


Mitternächtlicher Aufmarsch der Identitären in der Josefstadt

Soeben wurde ich Zeuge eines mitternächtlichen Aufmarsches der Identitären in der Josefstadt. Eine grölende, betrunkene Horde von etwa 150 Identitären mit Megaphon, Fahnen und benaglischen Feuern wurde von der Polizei durch die Laudongasse in eine deutschnationale Burschenschaft in der Albertgasse "eskortiert", statt dass diese illegale Kundgebung sofort aufgelöst worden wäre. Es ist völlig inakzeptabel, dass ein gröhlender Mob um Mitternacht unbehelligt die Straßen der Josefstadt durchziehen kann. (Die "Barden zu Wien" in der Albertgasse 51 rühmen sich u.a. der Mitgliedschaft des ehemaligen Polizeipräsidenten und Bundeskanzlers Johann Schober, der am 15. Juli 1927 den Befehl gab, in die demonstrierende Menge vor dem Justizpalast schießen zu lassen.) Als stellvertretender Bezirksvorsteher werde ich vom Polizeikommandanten der Josefstadt eine Stellungnahme zu diesem Einsatz fordern. #josefstadt

Posted by Alexander Spritzendorfer on Saturday, June 11, 2016

Um Mitternacht zieht also eine Horde besoffener und brüllender Rechter durch die Josefstadt und die Polizei eskoriert sie zu einer deutschnationalen Burschenschaft, statt die illegale Versammlung aufzulösen. Romantisch, wie die Polizei Wien sich da an die Rechten rankuschelt, oder?

 

Der Kommentar des Grünen-Politikers Alexander Spritzendorfer, der das Video erstellte:

Soeben wurde ich Zeuge eines mitternächtlichen Aufmarsches der Identitären in der Josefstadt. Eine grölende, betrunkene Horde von etwa 150 Identitären mit Megaphon, Fahnen und benaglischen Feuern wurde von der Polizei durch die Laudongasse in eine deutschnationale Burschenschaft in der Albertgasse "eskortiert", statt dass diese illegale Kundgebung sofort aufgelöst worden wäre. Es ist völlig inakzeptabel, dass ein gröhlender Mob um Mitternacht unbehelligt die Straßen der Josefstadt durchziehen kann. (Die "Barden zu Wien" in der Albertgasse 51 rühmen sich u.a. der Mitgliedschaft des ehemaligen Polizeipräsidenten und Bundeskanzlers Johann Schober, der am 15. Juli 1927 den Befehl gab, in die demonstrierende Menge vor dem Justizpalast schießen zu lassen.) Als stellvertretender Bezirksvorsteher werde ich vom Polizeikommandanten der Josefstadt eine Stellungnahme zu diesem Einsatz fordern. ‪

Hier gibt's die Zusammenfassung vom Standard.

 

Aber Österreich hat ja wirklich kein Problem mit (institutionellem) Rechtsradikalismus.


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Jasmin Schreiber

Hurra, Hurra, so nicht!

Freie Journalistin bei der Lügenpresse | Politisch | ist auch noch Illustratorin | war mal Biologin | hat so'n Batman-Ding am Laufen



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